AK Exp. Arch. Logo.jpg

Arbeitskreis Experimentelle Archäologie

Statement

Ziel des Arbeitskreises ist es, mit Hilfe von Experimenten Erkenntnisse über ur- und frühgeschichtliche Arbeitstechniken und die damit verbundenen Folgerungen für das Leben und die Gesellschaft einer prähistorischen Bevölkerung zu erhalten.

Ausgehend vom archäologischen Befund, der zuerst auf alle möglichen Informationen hin untersucht wird – dies sind Form, Beschaffenheit, Material und Arbeitsspuren, um nur einige zu nennen –, beginnt man mit der Planung eines Versuches, wobei darauf zu achten ist, dass alle Parameter, die das Experiment beeinflussen könnten, während der Durchführung aufgezeichnet und dokumentiert werden.
Die Erkenntnisse aus dem Experiment können die Grabungsmethode optimieren und beeinflussen und zu neuen Befundinterpretationen führen, die wiederum Basis für Experimente sind. Voraussetzung hierfür ist, dass die Experimente nach streng wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt und dadurch wiederholbar werden, damit ihre Aussagen jederzeit überprüft werden können. Jedoch bleibt zu bedenken, dass ein „erfolgreich“ verlaufenes Experiment eine Hypothese nicht eindeutig belegen – im Sinne von beweisen – kann, sondern dem Ergebnis einen gewissen Wahrscheinlichkeitscharakter verleiht.
Ein weiteres Anliegen des Arbeitskreises ist es, den Mitgliedern eine Plattform zur Diskussion und zum Gedankenaustausch zu bieten sowie die gemachten Erfahrungen bereits erprobter Experimente in Form von Vorträgen an die Studierenden und andere Interessierte weiterzugeben, so dass diese eigene Erfahrungen bezüglich des Umganges mit einem Werkstoff und seinen Einsatzmöglichkeiten sammeln können.
Die derzeitigen Forschungsschwerpunkte umfassen Textilherstellung, Keramikverarbeitung, Holz-, Knochen- und Geweihbearbeitung, Glasherstellung, Eisenverhüttung und -verarbeitung, Kupferverhüttung und -verarbeitung sowie die modellhafte Umsetzung von architektonischen Befunden.
Die AK-Mitglieder versuchen weiters mittels Vorführungen bereits durchgeführter Experimente bei diversen Veranstaltungen, ihre Arbeit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen und somit zum besseren Verständnis der Arbeit der ArchäologInnen beizutragen.

Aufzeichnung des Vortrags von Sue Heaser

Vortrag zur Glasperlenherstellung (englisch)