Im Jahr 2017 konnte der Arbeitskreis Experimentelle Archäologie wieder einige erfolgreiche Projekte verwirklichen. Im März wurde in Unterpullendorf Raseneisenerz an einem aus den 1980er Jahren bekannten Lagerplatz abgebaut. Dieser Platz war bereits dem Heimatforscher Josef Polatschek bekannt – an dessen Fotos und Berichten wir den Abbau orientierten. Das abgebaute Erz wurde in der Werkstatt für die alljährliche Lehrveranstaltung in Asparn an der Zaya gelagert.
Mai und Juni standen ganz im Zeichen experimenteller Öffentlichkeitsarbeit – in Richtung Archäotechnik. Hier waren wir auf der Ritterburg Lockenhaus als Vorführende für Experimentelles Handwerk eingeladen. Zahlreiche Besucher wurden von uns über die prähistorischen Handwerke und Erzeugnisse aufgeklärt. Der zweite Termin war in Rechnitz, zum sogenannten Tag der Naturparke. Hierfür nutzten wir das Wochenende um den Keramikbrennofen in der Kenyeri-Mühle in Gang zu setzen und Keramikformen sowie Tonpfeifen zu brennen. Für den Tag der Naturparke bauten wir unsere experimentalarchäologischen Stationen für Schulkinder von 6–13 Jahren auf. Sogar der ORF filmte unsere Arbeit und wir konnten den anschließenden ruhigen Abend noch für unsere eigenen Gussexperimente nutzen.
Zur alljährlichen Langen Nacht der Museen fand sich der Arbeitskreis wieder in Rechnitz ein. Bei dieser Gelegenheit wurde die Mühle generalsaniert. Die Vorführung unserer Schmiedestation, Steinschlägerei, Siegeln, Weben/ Spinnen und Keramik war für alle Besucher sehr informativ.
Im Herbst startete der AK eine „Opalwanderung“ zur Rohmaterialbeschaffung für die Steinschläger unter uns. Die Wanderung ging zum Csarterberg im Südburgenland. Zum Jahresausklang fand schließlich am 14. Dezember eine Arbeitskreissitzung für die Neuinteressierten und auch zur Planung für 2018 statt.
Ela Thurner
Aus: Archäologie Österreichs 28/1–2, 2017, 71.