Wencke Elbert und Markus Reßmann: Ein Pfostenloch kommt selten allein - Manching-Altenfeld: Überlegungen zu Bauformen, Konstruktionsprinzipien und Materialien

Die bisherigen „Prinzipien zur Grundrissfindung“, die nicht nur Grundlage der Bebauungsrekonstruktion im Altenfeld des Oppidums von Manching sind, werden aus architekturhistorischer und baupraktischer Sicht an vielen Stellen kritisch hinterfragt. Unter anderem sind dabei strenge Regelhaftigkeiten, die Annahme von parallelen Baufluchten als Indiz einer zusammenhängenden Bauphase oder die Suche nach stets paarig gegenüberstehenden Pfosten und rechtwinkligen Wandverläufen Gegenstand der Diskussion.


Die alternativ vorgeschlagenen Interpretationen der Bebauung lassen Orientierungsmöglichkeiten der Gebäude am Gelände zu und reagieren jeweils individuell auf örtliche Gegebenheiten. Eine allgemeingültige Aussage zu dem eisenzeitlichen Konstruktionsprinzip kann es aus Gründen unterschiedlicher Bodenverhältnisse, Ressourcen und regionalspezifischer Vorlieben nicht geben. Es ist vielmehr von einer Vielfalt verschiedener Formen und Konstruktionen auszugehen. Es wird die noch zu festigende These aufgestellt, dass sich – insbesondere in ländlichen Gebieten – so gut wie kein Bruch zwischen der Holzarchitektur der letzten eisenzeitlichen Jahrhunderte und jener bis ins 19. Jh. erkennen lässt.


Veranstaltungsort


Franz-Klein-Gasse 1
1190 Wien

Veranstalter

ÖGUF, AK Eisenzeit
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