Di, 29. November 2022, 17:45 Uhr s.t.
ÖGUF-Jahreshauptversammlung und um 19:00 Uhr Festvortrag auf Einladung der ÖGUF
HS 7 des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie, Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien
Das Neusiedler See-Gebiet befindet sich in einem geomorphologischen, klimatischen, ökologischen und kulturellen Grenzgebiet, wo – überspitzt formuliert – die Steppe auf das Gebirge trifft. Dieses Grenzgebiet hat auch in der archäologischen Vergangenheit eine wichtige Rolle gespielt. Derzeit erlebt diese Landschaft dramatische Umwandlungen. Der Seespiegel des Neusiedler Sees hat die niedrigsten Werte seit 1965, die Lacken im Seewinkel sind seit dem Spätsommer ausgetrocknet. Was sind die Gründe dafür? Wie war die hydrologische Situation dieses Gebietes vor den wasserwirtschaftlichen Eingriffen der letzten Jahrhunderte? Können die Beobachtungen und Einblicke in diese Vorgänge helfen um Landschaftsrekonstruktionen und Landschaftsänderungen und ihre Auswirkung auf vergangene Gesellschaften besser zu verstehen? Die vorliegende geomorphologische und geoarchäologische Studie über den Neusiedler See und die Lacken des Seewinkels untersucht deren Entwicklungsgeschichte in geologischen und archäologischen Zeiträumen und wie sich Änderungen auf die Verteilung von Fundstellen ausgewirkt haben könnten.