Bilder aus dem Mittelalter sind für uns Fenster in eine ferne Welt. Sie sind natürlich keine unmittelbaren Abziehbilder der Wirklichkeit, aber sie machen in oft vielfacher Brechung Aussagen über diese, z.B. darüber, wie sich die Menschen im Mittelalter erleichtert haben.
Viele mittelalterliche Abbildungen zeigen einen akribischen Hang zum Detail. Sie sind zuverlässige Quellen für den zeitgenössischen Alltag, auch, oder vielleicht gerade weil dieser nicht das Thema der jeweiligen Darstellung ist.
Es existiert eine Fülle an Abbildungen über das Defäkieren im Mittelalter, von Hieronymus Bosch, über Pieter Bruegel dem Älteren bis hin zu Giovanni Boccaccios Decamerone oder einer kolorierten Federzeichnung in Diebold Schillings Berner Chronik (1484/85) und viele andere Beispiele mehr.
Mit all diesen Möglichkeiten des Defäkierens setzt sich der mit reichem Bildmaterial unterstützte Vortrag auseinander."