Peter Milo: Haus, Hof und Dorf im frühmittelalterlichen Mitteleuropa

Im Vortrag wird das frühmittelalterliche (6.–10. Jahrhundert) Siedlungswesen in Mitteleuropa dargestellt; untersucht werden Siedlungsstrukturen aus dem ländlichen Milieu, wobei zwei geographisch-kulturelle Kreise – die durch germanische Stammvölker besiedelten Gebiete im Westen und die überwiegend durch Slawen besiedelten Gebiete im Osten – analysiert werden.


Im Grunde kann man sagen, dass es zwischen den westlichen und östlichen Gebieten Mitteleuropas eine Reihe von erheblichen Unterschieden im ländlichen Siedlungswesen gab. Wohl der größte Unterschied beruhte darin, dass in Westmitteleuropa die ländlichen Siedlungen zum Großteil aus selbständigen bäuerlichen Gehöften bestanden haben, während in den zeitgleichen Wohnplätzen Ostmitteleuropas derartige Strukturen generell nicht vorkamen. Die Differenzen in der Bauweise und in der inneren Struktur zwischen Siedlungen in West- und Ostmitteleuropa beruhen auf unterschiedlichen historisch-kulturellen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen, wie auch auf unterschiedlichen Gemeinde- und Eigentumsstrukturen der germanischen und slawischen Völker.


Im Vortrag wird versucht, folgende Fragen zu beantworten: Welche Befunde sind für das frühmittelalterliche Siedlungswesen typisch? In welcher Zeit und in welchem geographischen Raum kommen sie vor? In welcher Relation zu anderen Siedlungsobjekten stehen diese Befunde? Wo befinden sie sich im Rahmen der Siedlungsfläche und warum? Wieso kommen in einigen Siedlungen derartige Befunde vor und in anderen nicht? Wie waren die Siedlungen strukturiert und welche Formen wiesen ihre Grundrisse auf?


Veranstaltungsort

HS 7 des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie
Franz-Klein-Gasse 1
1190 Wien

Veranstalter

ÖGUF, AK Mittelalter
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