Vorführung auf Einladung der AK Archäologie und Öffentlichkeit, Musikarchäologie, Experimentelle Archäologie und Mittelalter
Studiensammlung des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie, Franz-Klein-Gasse 1, 1190 Wien
Entwicklung und Rekonstruktion von Musikinstrumenten nach Funden und Abbildungen, Schwerpunkt Hoch- bis Spätmittelalter
Daniel Garulli ist professioneller Instrumentenbauer, Musiker und Archäotechniker. Er verbindet in seiner Arbeit seine Leidenschaft für das traditionelle Handwerk und alte Bearbeitungstechniken mit seiner Leidenschaft für Geschichte und antike Musikinstrumente, die er so stilgetreu wie möglich nachbaut. Als Quellen dienen ihm einerseits archäologische Funde und andererseits Darstellungen von Musikausübung in Illustrationen, Skulpturen und Reliefs sowie textliche Beschreibungen. So ist Daniel Garulli stets bestrebt, auch das kleinste Detail zu berücksichtigen, um eine möglichst realistische Rekonstruktion mit bestmöglichem Klang zu erschaffen.
In seiner Präsentation wird er den Schwerpunkt auf mittelalterliche Musikinstrumente legen. So werden, neben einigen Beispielen für urgeschichtliche und antike Instrumente, hauptsächlich Instrumente, welche anhand von Abbildungen aus Handschriften rekonstruiert worden sind, zu sehen und zu hören sein. Daniel Garulli wird beispielsweise Synphonia und Citole nach den Cantigas de Santa Maria oder eine Fidel nach Codex Manesse zeigen. Zudem werden Rekonstruktionen von archäologischen Funden wie zum Beispiel die Lyra von Kravik (11.–12. Jh.) oder der Chanter von Bijle (13.–14. Jh.) vorgeführt. Weiters wird neben der Ästhetik der Instrumente auch die Fragestellung nach dem Aufbau erläutert, welcher ausschlaggebend für einen möglichst authentischen Klang ist.