Burgwall Mikulčice-„Valy“ als Bestandteil der frühmittelalterlichen Siedlungsagglomeration Mikulčice-Kopčany stellt ein wichtiges Machtzentrum der mährischen Slawen im 8.–9. Jahrhundert dar. Er wurde für Wissenschaft und Öffentlichkeit erst 1954 entdeckt. Seitdem führt das Archäologische Institut TAW von Brünn eine systematische Erforschung der Burganlage sowie ihres Hinterlandes durch. Nach den großzügigen großflächigen Ausgrabungen (1. Etappe, 1954–1992) wurde die Gesamtauswertung der Ergebnisse (2. Etappe, 1993–2003) verfolgt. Die nächste, dritte Stufe der "Quellenverarbeitung und Verifizierung der alten Grabungen", die 2004 begonnen wurde, ist noch nicht abgeschlossen; ihr Vorgang wurde durch den tragischen Brand der „alten“ archäologischen Basis im Jahr 2007 unterbrochen. Im 2013 wurde eine neue moderne Forschungsbasis in der Lage Mikulčice-„Trapíkov“ im Vorfeld des Nationalkulturdenkmals Slawischer Burgwall von Mikulčice eröffnet. Von hier werden heute alle mit der Fundstätte und dem Thema Großmähren verbundene interdisziplinäre Forschungen organisiert.
Die archäologische Feldforschung geht heute in begrenztem Umfang weiter; der Schwerpunkt der Arbeiten liegt jedoch auf den Notgrabungen, die durch Umbau- und Revitalisierungsvorhaben des Masaryk-Museums zu Hodonín als Denkmalverwalters verursacht sind. Alle diese Arbeiten werden als Bestandteil der archäologischen Überprüfung und Ergänzung der Ergebnisse alter Grabungen sowie der Fragestellung für neue Untersuchungen des Burgwalls von Mikulčice aufgefasst.
Der Vortrag umfasst den Überblick der bisherigen Erforschung und Präsentation des archäologischen Denkmals und stellt die Hauptthemen der heutigen interdisziplinären Forschung vor einschließlich der neuen Fragestellung.