Klaus Freitag: “Vom Leben in Lauriacum/Enns. Landschaft, Bauten, Bewohner.“

Ein im Jahr 2018 mit der monografischen Vorlage abgeschlossenes Forschungsprojekt am Österreichischen Archäologischen Institut (ÖAW/ÖAI) zielte auf die Erstellung eines neuen Gesamtplans der römischen Siedlungsräume um das Standlager der legio II Italica in Lauriacum/Enns ab. Anhand der Auswertung großflächiger Geophysik- und Grabungsergebnisse konnte in Kombination mit LiDAR-Daten und historischen Karten ein detailliertes Bild der Siedlung extra muros sowie der umgebenden Landschaft gewonnen werden. Mit insgesamt 305 dokumentierten Gebäuden war zudem eine typologische und statistische Analyse der Architekturformen möglich, die eine Einteilung in sechs Zonen divergierender Bebauungsstruktur erlaubte. Während die nahe am Legionslager auf einer erhöhten Schotterterrasse situierten Zonen 1 und 2 die größten und am aufwendigsten ausgestatteten Gebäude beinhalteten, setzten sich die partiell tiefer gelegenen Zonen 3 und 4 aus kleineren und primär lokal geprägten Bauten zusammen. Zahlreiche Öfen und Feuerstellen definieren Zone 5 als wirtschaftlich intensiv genutzten BereichZone 6 ist schließlich als der in der Notitia Dignitatum (occ. XXXIV 43) indizierte Hafen anzusprechen. Die Klassifizierung der zahlreichen Gebäude ermöglichte einen Blick über die Lauriacenser Siedlungsgrenzen hinaus. Konkret war nach den Einflüssen autochthoner und allochthoner respektive militärischer und ziviler Architekturformen zu fragen.


Im Vortrag werden Voraussetzungen, Methoden und Ergebnisse des Forschungsprojekts präsentiert.


Veranstaltungsort

HS 7 des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie und digital
Franz-Klein-Gasse 1
1190 Wien

Veranstalter

ÖGUF, AK Römische Kaiserzeit
⇐ zurück