Im Rahmen des DFG geförderten Projekt „Subsistenzstrategien, Siedlungsstruktur und Kommunikation im Endmesolithikum am Beispiel einer submarinen Mikroregion in der Kieler Bucht“ führt das Niedersächsische Institut für historische Küstenforschung (NIhK) momentan eine submarine Ausgrabung an Kulturschichten der akeramischen Ertebølle-Kultur durch.
Der 2011 bekannt gewordene Fundplatz liegt auf 6 m Wassertiefe ca. 1,2 km vor der heutigen Steilküste von Stohl. Bereits 2012 wurde eine erste Testgrabung unter der Leitung von Dr. Julia Goldhammer und Dr. Sönke Hartz durchgeführt, die das große Potential der Fundstelle belegen konnte. Neben diversen Tierknochen, Makroresten und Flintartefakten fanden sich Fragmente von Aalstechern und Einbäumen sowie Menschenknochen. Eine einmonatige von der DFG finanzierte Prospektion des NIhK ebenfalls unter der Leitung von Dr. Julia Goldhammer konnte das Potenzialgebiet weiter eingrenzen und führte zur Genehmigung des jetzigen Projektes seitens der DFG. Nach dem beruflichen Wechsel von Dr. Julia Goldhammer in das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg, wird das Projekt seit Beginn 2018 von Dr. Martin Segschneider am NIhK in Kooperation mit Dr. Sönke Hartz und Dr. Steffen Wolters geleitet. In dieser organisatorischen Struktur ist der Vortragende für die Durchführung der Grabung und die wissenschaftliche Auswertung im Rahmen einer Doktorarbeit zuständig. Der Vortrag wird neben der allgemeinen Einordnung des Fundplatzes in das Mesolithikum Nordeuropas, die bisherigen Ergebnisse zum Fundplatz darstellen und die aktuelle Grabungs- und Dokumentationsmethodik vorstellen, bei der es maßgeblich um die Vermessung mittels Structure from Motion geht.