Gernot Rabeder: Paläontologie und Archäologie hochalpiner Bärenhöhlen

Höhlen bieten fast immer die einzigen Möglichkeiten für die Erhaltung von Resten und Spuren des paläolithischen Menschen im hochalpinen Bereich. Das liegt daran, dass die zerstörerische Kraft der Gletscher alle anderen Fundmöglichkeiten (Hochmoore, Lösse, Sande etc.) im Zeitbereich zwischen etwa 25000 und 20000 Jahren vor heute eliminiert haben. Paläolithische Funde sind im Hochgebirge stets mit Resten von Höhlenbären assoziiert, so dass die Vermutung naheliegt, dass die Jagd auf den Höhlenbären die treibende Kraft für das Ersteigen von Höhen über 2000 Meter war.
Das Massenvorkommen von Höhlenbärenresten in manchen Hochgebirgshöhlen liefert wichtige Hinweise auf das einstige Klima, weil die Höhlenbären, wie wir heute wissen, reine Pflanzenfresser waren, die in der Umgebung der Höhle ihre Nahrung fanden.
Die aus den vorliegenden radiometrischen Altersangaben und der Seehöhe der Fundstellen zu ziehenden Schlüsse werden mit der möglichen Rolle der Menschen in dieser Zeit diskutiert.

Veranstaltungsort

HS 7 des Instituts für Urgeschichte und Historische Archäologie
Franz-Klein-Gasse 1
1190 Wien

Veranstalter

ÖGUF, AK Paläolithikum
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