Festvortrag auf Einladung der Österreichischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte:
Morphometrische Untersuchungen von Rinderknochen aus mehreren römerzeitlichen Fundstellen nördlich der Alpen deuten auf die Ankunft einer neuen Rinderpopulation, die deutlich größer und robuster war als die bereits früher, lokal vorhandenen eisenzeitlichen Rinder. Dieser neue Morphotypus wurde mit der Ankunft der Römer und mit Importen aus dem Süden in Verbindung gebracht. Überraschende neue Analysen aus zwei latènezeitlichen Fundstellen zeigen, dass der Import des großwüchsigen Rindermorphotyps schon vor der Römerzeit stattfand. Das ancient mtDNA von vierzehn eisen- und römerzeitlichen Rinderknochen und -zähnen, die auf detaillierten archäozoologischen Untersuchungen basierte, wurde analysiert. Zum ersten Mal konnte die archäozoologische Unterscheidung der beiden Rinderpopulationen auch archäogenetisch nachgewiesen und durch die Dokumentation der Haplogruppen T1 und T5 ein Import aus dem mediterranen Raum in Gebiete nördlich der Alpen gezeigt werden. Die Ergebnisse dieser Studie liefern international zugängliche neue archäogenetische Daten, unterstützen archäozoologisch etablierte morphometrische Kriterien für die Unterscheidung der Rindermorphotypen der Eisen- und Römerzeit und geben Einblicke in überregionale Kontakte und Mechanismen der Tiermobilität bereits vor der Ankunft der Römer.
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